11. März 2020
Exkursion zur Synagoge
Shalom Freunde!
Mein Name ist János und ich möchte euch heute von meinen Eindrücken erzählen, die ich gemeinsam mit meiner Klasse 6d sowie Frau Wolf und Frau Kunze während der Exkursion in die Synagoge und auf den jüdischen Friedhof am 11. März gesammelt habe.
Bereits im Vorfeld haben wir im Unterricht viel über die jüdische Kultur und Geschichte kennengelernt. Ich wusste schon, wie sich die Religion entwickelt hat, welche jüdischen Feste es gibt, wie Juden sich traditionell kleiden und welche Symbole die jüdische Kultur und den Glauben kennzeichnen. Ebenfalls kannte ich einige Bräuche. Ich dachte, ich wüsste schon eine Menge, doch die Exkursion erweiterte mein Wissen und meine Sichtweise gegenüber der jüdischen Kultur.
Angekommen an der Synagoge trafen wir auf zwei nette Polizisten, die ihren Rundgang um die Synagoge machten, um diese zu sichern. Das war schon komisch und machte mich nachdenklich. Ich finde es nicht gut, wenn Menschen nur wegen einem anderen Glauben beschützt werden müssen. Jeder sollte seinen Glauben ohne Angst leben dürfen!
Als wir im Innenhof der Synagoge standen, erklärte uns eine Mitarbeiterin des Hatikva e.V, welche die Führung übernahm, was mit der alten Synagoge passiert war und sie zeigte uns auch die fünf Andenken an die alte Synagoge. Dies waren der Davidstern, Steine der alten Synagoge -eingelassen im Boden und in der Mauer, hebräische Schriftzeichen und die Umrisse der alten Synagoge im Hof.
Als wir die Synagoge betraten, sah sie auf den ersten Blick unspektakulär aus. Anders als in christlichen Kirchen gab es keinen Altar und auch keine Abbilder von Heiligen, da der jüdische Glaube es verbietet, sich ein Abbild Gottes zu schaffen. Auf den zweiten Blick entdeckte ich aber viele Gegenstände des jüdischen Glaubens, die wir schon im Ethikunterricht besprochen hatten. Diese wurden uns von unserem Guide nochmals sehr genau erklärt. Besonders beeindruckt hat mich das ewige Licht, welches die Gläubigen an die unvergängliche Gegenwart Gottes erinnert. Für mich ist das Licht gerade auch in diesen Zeiten ein Zeichen der Hoffnung.
Als wir mit der Führung in der Synagoge fertig waren, gingen wir zum alten jüdischen Friedhof, wo bereits zwei weitere Mitarbeiter*innen auf uns warteten. Gemeinsam liefen wir über den Friedhof, wo uns einige Fakten zum Friedhof vermittelt wurden, wie z.B. die Ausrichtung der Gräber nach Osten, in Richtung Jerusalem. Auch interessant war die Tatsache, dass man auf die Gräber statt Blumen Steine legt und die Gräber für immer angelegt werden. Auch bei unserer zweiten Tour konnte ich mir viel neues Wissen aneignen.
Insgesamt habe ich mit meiner Klasse einen tollen und interessanten Tag erleben dürfen, der meine Sicht auf den jüdischen Glauben veränderte. Mein Wunsch für die Zukunft ist es, dass alle Menschen friedlich ihren Glauben leben und ausleben dürfen.
In diesem Sinne bleibt gesund!
„Lehitraot“ und bis bald,
euer János (6d)
Fotos: Frau Wolf