November 2019
17. Redeforum im Landtag
Am 2. November 2019, einem schulfreien Samstag, besuchten 4 Schülerinnen der 8a samt ihrer GRW-Lehrerin Fr. Pfundt das alljährliche Redeforum im sächsischen Landtag. Dies ist eine Veranstaltung, in der 36 Schüler der oberen Klassen aus Sachsen, Brandenburg und Thüringen in der Vorrunde in 6 Debatten gegeneinander antreten. Unsere Schule beteiligte sich das 1.Mal.
Begrüßt wurden alle Gäste mit einem reichhaltigen Frühstück, bevor die Eröffnungsrede der Stellvertretenden Präsidentin des Landtags erfolgte. Die erste Diskussion fand im beeindruckenden verglasten Plenarsaal statt. Man konnte auf dem Balkon direkt auf die Elbe schauen. In der Saalmitte saßen immer 6 Schüler, doppelt so viel Jungen wie Mädchen, um einen ovalen Tisch mit Mikrofonen und großen Namensaufstellern.
Jeder Redner hatte 5 Minuten Zeit um sich vorzubereiten. Die erste zu erörternde Frage hieß: Kann man sich für Klimaschutz einsetzen und trotzdem guten Gewissens in den Urlaub fliegen? Die verbale Auseinandersetzung dauerte eine Viertelstunde, in der ununterbrochen debattiert wurde.
Die drei Juroren (2 Männer/Frau) in der vordersten Abgeordnetenreihe waren Vertreter von Medien wie mdr oder SZ oder Kommunikationsspezialisten. Innerhalb von max. 3 Minuten nach Sanduhr erfolgte eine genaue, personalisierte und meist positive Bewertung. Sie achteten stets auf Inhalt, Ausdruck, gerade Körperhaltung mit festem Fußstand etc. und soziales Verhalten (Lautstärke, Worterteilung, Namensnennung, Rückfragen…).
An der zweiten Debatte zum kostenlosen ÖPNV nahm dann unsere einzige Vertreterin Selma teil. Sie schaffte es trotz der Übermacht an älteren Schülern gute neue Argumente vorzubringen und sich sehr klar zu positionieren. Aber aufgeregt war sie schon.
Die folgenden Diskussionen in den Ausschussräumen drehten sich um die Sinnhaftigkeit von traditionellen Medien in der digitalen Welt, ungebremste Migration nach Deutschland, ums Schwänzen für Klimademos etc. Unserer Selma gelang es eine hervorragende Platzierung vor den anderen beiden mutigen Achtklässlern und Schülern aus höheren Jahrgangsstufen zu erzielen.
Nach einem tollen Mittagessen mit viel Auswahl bzw. Gängen mussten die 10 Höchstplatzierten eine 3-minütige Rede bei 10` Vorbereitung halten. Da war nur noch Fr. Pfundt von unserem JAH dabei. Es ging zum Beispiel um die Klimafreundlichkeit von E-Autos, Legalisierung von Cannabis, Begrenzung von Amtszeiten. Vor Bestimmung des Siegers gab es nochmal ein schmackhaftes gemeinsames Kaffeetrinken mit regem Gedankenaustausch. Alle Teilnehmer bekamen eine Urkunde, Blume, 2 Landtagskulis, Namensschild zum Umhängen.
Uns war von Anfang an klar, dass man erfahrungsgemäß als Jüngster nicht weiterkommt. Die Maßnahme empfanden wir alle fünf als ein Supertrainung der notwendigen Redegewandtheit in vielen Lebenssituationen und als einen tiefen Einblick in die Welt des Politikgeschehens. Die Stunden waren höchstinteressant, sehr aufregend und enorm lehrreich. Das Redeforum kann nur weiterempfohlen werden. Hoffentlich können wir nächstes Jahr zwei Teilnehmer delegieren und mehr Zuschauer gewinnen.